• Belly & Mind - Die Anti-Diät

    11. Folge: Deinen sicheren inneren Ort kreieren

    Mit dieser Podcast-Folge möchte ich Dir helfen einen sicheren, inneren Ort zu gestalten. Einen Ort an den nur Du gelangen kannst, wo Du Dich ausruhen und entspannen kannst. Dieser Ort findet in Dir statt, Du brauchst niemanden der Dich unterstützt, darfst Dir aber alles zur Hilfe nehmen, das Dich unterstützt um in Deine Heilung zu gelangen. 

    Lass mich wissen wie es Dir damit geht. 

    12. Folge Meine Diät- meine Mutter- mein Frauenbild

    Meine Diät – meine Mutter – mein Frauenbild

    Vorneweg ich bin Feministin und im tiefsten Herzen fühle ich mich mit Frauen sehr verbunden. Es liegt mir nichts fernen als Frauen zu beschuldigen – ganz im Gegenteil. Trotzdem ist es mir ein Anliegen hier über Frauen, Mütter und Diäten zu sprechen, denn unsere Mütter beeinflussen unser Essverhalten und unseren Glauben wie es ist Frau zu sein sehr stark. Ich kenne und erlebe viele Frauen die wirklich Schwierigkeiten mit ihren Müttern haben, da die Weltbilder der Generationen oft nicht mehr so zueinander passen und es meiner Meinung nach an der Zeit ist, dass wir uns als Gesellschaft und somit auch als Mütter und Frauen, Schwestern und Freundinnen verändern. 

    Einzelnen Bereiche die ich persönlich wichtig finde, über die wir nachdenken sollten, wenn es um die Bereiche des Frau seins, weiblicher Körper etc. geht: 

    1. 96 % aller Frauen, weltweit finden sich selbst nicht ausreichend attraktiv. Der Großteil dieser Frauen denkt immer wieder über Diäten nach. Es ist also eine sehr sehr große Seltenheit, wenn Frauen mit sich selbst zufrieden sind und sich gut finden und feiern.
      Was macht das mit unseren Kindern? Gibt es eine Sondererlaubnis um sich als Frau selbst zu lieben und zufrieden mit sich zu sein? Neben Werbung und Medien haben unsere Mütter den größten Einfluss auf unser Bild von Frauen. Frag Dich also an dieser Stelle: 
    2. Wie hat meine Mutter über ihren Körper geredet? War sie immer zufrieden mit sich? Hat sie ständig auf Diät gelebt? Über ihre zu kleinen oder zu großen Brüste lamentiert? Fand sie sich selbst attraktiv oder her unscheinbar?
    3. Wie hat sie über andere Frauen gesprochen? Über attraktive, sexy Frauen, über rundliche, ältere Frauen?
    4. Was ist/war das absolute No-Go-Bild Deiner Mutter gewesen? Erinnerst Du Dich an Sprüche von Ihr? Hinten Lyzeum vorne Museum? Die hat ja einen A… wie ein Brauereipferd, muss die nun unbedingt das ärmellode Shirt tragen?
    5. Wie wäre Deine Welt heute, wenn es anders gewesen wäre, wenn deine Mutter sich selbst geliebt hätte? Wenn sie mit anderen Frauen in Liebe und Anerkennung verbunden gewesen wäre?

    2. Frauen stehen sehr oft in Wettbewerb zueinander. Viele führen das auf die Abhängigkeit der Frau zurück, als sie den Schutz des Mannes noch brauchte: Stell Dir vor, zwei Frauen die Mutter und die Schwiegertochter sind mit dem Sohn/Ehemann in einer Höhle und ein Säbelzahntiger kommt, vor wen wirft sich der Mann?

    Plattes Beispiel, leider verhalten wir uns doch noch oft so.
    Frauen buhlen um den Potentesten „reichsten“ Mann, den besten Vater für ihre Kinder, den besten Versorger. Geschichtlich betrachtet machte das lange Sinn, denn Frauen dürfen noch nicht lange wählen? 19. Januar 1919

    Ab wann durften Frauen selbst ein Konto eröffnen?

    1958 trat in der Bundesrepublik Deutschland das Gesetz über die Gleichberechtigung von Mann und Frau in Kraft. Nun hatte der Mann zumindest nicht mehr in allen Eheangelegenheiten das letzte Wort. Bis dahin verwaltete er das von seiner Frau in die Ehe eingebrachte Vermögen, die daraus erwachsenden Zinsen und das Gehalt, das seine Frau verdiente. Ab 1958 waren Frauen berechtigt, ein eigenes Konto eröffnen und damit über ihr eigenes Geld zu entscheiden.

    Scheidung?

    Erst 1977 trat das erste Gesetz zur Reform des Ehe- und Familienrechts in Kraft. Demzufolge gab es keine gesetzlich vorgeschriebene Aufgabenteilung in der Ehe mehr. Seitdem wird im Falle einer Scheidung nicht mehr nach Schuld gesucht, sondern es gilt das sogenannte Zerrüttungsprinzip. Das heißt, der Ehepartner, der nach der Scheidung nicht mehr für sich selbst sorgen kann, hat Anspruch auf Unterhalt des Ex-Partners.

    Nach einer Scheidung sind Väter nicht dazu verpflichtet sich um ihre Kinder zu kümmern, geschweige denn sie regelmäßig zu betreuen, auch dann nicht, wenn es ein geteiltes Sorgerecht gibt. Das ist absurd und für die Kinder wirklich nicht gut. 

    Vergewaltigung in der Ehe: War erlaubt bis 1996 – kaum zu fassen

    Bis heute verdienen Frauen für den gleichen Job 80 Cent wo Männer 1 Euro verdienen. 

    Statistisch gesehen machen immer noch die Frauen den Haushalt. Die Männer helfen ab und zu und werden gelobt.

    Warum wir Frauen das mit uns machen lassen? Weil es immer noch viele konservative Frauen gibt, die denken „das können wir eh nicht ändern“ und weil es sie selbst nicht hart genug trifft. 

    Immer noch geben die Frauen ihre Karrieren auf, auch wenn sie wirklich gut ausgebildet sind und gute Jobs haben, wenn Kinder kommen – statt sich die Pflichten Kinder, haushalt, Unterhalt zu teilen. Männer trauen sind nur zu 20% überhaupt den Arbeitgeber zu fragen, ob sie Erziehungsurlaub nehmen können. 

    All das ist nicht nur toxisch für Frauen, sondern auch für Männer. Denn diese sind genauso wenig stereotypisch wie Frauen und möchten eine gute Beziehung zu ihren Kindern haben und mitbekommen wie diese aufwachsen. 

    Punkt 2: 

    Weiblichkeit

    Wie stehst Du zu Deiner Weiblichkeit?

    Körperliche Weiblichkeit meint Brüste, Hüften, runde, weiche Formen? Oder würdest Du gerne aussehen wie unser Schönheitsideal der 15 jährige Junge mit Doppel D?

    Dann bist Du wie der Rest von uns auf die Gehirnwäsche der Medien hereingefallen.

    Wir haben nicht umsonst Sprüche wie „stell Dich nicht so Mädchenhaft an“ oder Männer bezeichnen sich gegenseitig als „Pussy“, wenn sie sie abwerten. 

    Weiblichkeit ist verändert worden in Frau am Herd in High Heels mit Sex-Appeal aber bitte mit eigenem Konto und ohne Stimmungsschwankungen. 

    Dabei braucht unsere Welt die liebe von Müttern, ihre Nachgiebigkeit und Großzügigkeit. Wir sehen uns nach Wärme, Nähe und bedingungslose Liebe. 

    Punkt 3: 

    Schwestern: Ich persönlich hatte sehr lange kein wirklich gutes Bild von Weiblichkeit, vom Frau sein. Ich fand Frauen oft sehr in Konkurrenz, und hasste es wenn Frauen permanent im vergleich waren. Sprüche wie „hast Du zu- oder abgenommen“ oder hast Du die Dicke gesehen habe ich schon immer als verletzend und abwertend empfunden, klar ich war ja selbst betroffen. Ich bin oft von Frauen hintergangen worden, betrogen worden und hatte immer das Gefühl, sobald es um einen Kerl geht, ziehe ich den Kürzeren. Bis ich vor einigen Jahren ein Seminar bucht bei Woman within. Dort habe ich Frauen kennen gelernt, die sich in der weiblichen Schöpferkraft vereinen, sich sehen, stützen und helfen, dass ich 3 tage vor Rührung und Glück durch geweint habe. 

    Frauen die sich öffnen, sich zeigen wie sie sind, mit allen Macken, aller Scham und Schuld, aller Angst und Verletzlichkeit. Das ist Schönheit und Stärke in der reinsten und schönsten Form die ich bis jetzt erleben durfte. 

    Punkt 4: 

    Körper: Viele Frauen die ich Coache sind nie so sehr gebullied worden aufgrund ihres Körpers wie von ihren Müttern. Schon als kleine Mädchen war wir zu laut, zu dick, zu plump, zu viel. Wir sollten fleißig sein und leise, uns unterordnen, still sitzen und nicht zu viel Fläche einnehmen. Sich zu zeigen, frei zu leben gehörte isch nicht und noch heute sind Mädchen stiller und braver als Jungs, landen weniger in der ADHS Therapie und Frauen werden weniger straffällig als Jungs. In einem Schulsystem dass Mädchen mehr entspricht als Jungs, die aufgrund des Testosterons mehr Bewegung im Schulalltag bräuchten, übernehmen trotzdem die Männer später die Führung der Wirtschaft. Nicht weil sie gebildeter oder schlauer wären – sondern weil wir von alten weißen Männern regiert werden. 

    Frauen akzeptieren und fördern dies seid Jahrzehnten. Wenn sie nicht die 1. sein kann ohne ihren Sexappeal zu verlieren, dann eben die zweite an der Seite eines starken Mannes. Frauen haben oft Angst vor ihrer eigenen Kraft, ihrer Wut und ihrem Talent, denn sie haben gelernt, dass sie das ihr Sexappeal kostet. (das ist natürlich eine Vorstellung und nicht die Wahrheit, denn die bestimmt jede für sich selbst.)

    Wenn wir Frauen, gerade die Führungspositionen andere Frauen fördern würden statt sie als Konkurrenz zu sehen, wäre eine ganze Menge der Probleme schon gelöst. 

    Egal wie erfolgreich, wie talentiert und wunderbar viele Frauen sind, ich kenne nur sehr sehr weniger, die sich durch ein „hast Du zugenommen“ nicht aus der Reserve locken lassen. Erfolgreiche Frauen haben es oft schon schwer genug einen Partner auf Augenhöhe zu gewinnen, denn viele erfolgreiche Männer wollen Frauen, die den Haushalt, Kinder etc. übernehmen und ihnen den Rücken stärken. Wenn wir das auch für unsere Töchter so wollen- einfach weiter machen – wenn nicht sollten wir uns fragen was wir in der Familie verändern sollten. 

    Frauen sprechen ständig über andere Frauen, das Aussehen, die Figur, die Diät, das Sportprogramm usw. als ob wir nichts besseres zu besprechen hätten, nicht auch zusammen feiern, tanzen und lachen könnten. Wir fachen den Perfektionismus und den Optimierungs-Wahn immer weiter an um was zu werden? Glücklicher werden wir dadurch bewiesener maßen nicht. 

    Ich denke das unser Fauenbild einen sehr sehr starken Einfluss auf unsere Gesellschaft hat, auf unsere Gesundheit, denn Diäten sind alles andere als gesund. Diskriminierung, Abwertung, ständige Bewertung machen uns krank und schwächen uns alle. 10 jährige Jungs sind in den USA befragt worden wovor sie mehr Angst hätten Krebs zu bekommen oder fett zu werden. Sie wählten das fett. Wir haben immer mehr Essgestörte Mädchen und zunehmend auch immer mehr Jungs. Wir haben immer mehr Angststörungen, Burn outs und Erschöpfungszustände. 

    Es ist an der Zeit, dass wir Frauen uns besinnen – wir haben eine so großen Einfluss, auf unsere PartnerInnen, unsere Kinder und unser Umfeld. Lasst es uns nutzen um eine besser, freundlichere Welt zu schaffen. 

    13. Folge Schlanksein als Statussymbol – und was das mit uns macht

    Von Schlanksein als Status-Symbol

    Vorweg, die ein oder andere darf das Wort „schlank“ gerne mit dem Terminus „gesund“ austauschen. Auch wenn es natürlich zwei komplett voneinander getrennte Dinge sind, denken viele Menschen immer noch, dass Krankheit durch Körpergewicht verursacht wird. Das stimmt so faktisch nicht – aber das soll heute nicht mein Thema sein. 

    Ich möchte jetzt über Status reden. 

    Dem Status schlank zu sein. 

    Es gibt eine Menge Dinge, die sichern unser Ansehen dazu gehört Geld, gutes Aussehen, Bildung, Hautfarbe. In den letzten Jahren sind Worte wie weißes Privilege oder White Supremacy (Vormachtstellung) dazu gekommen. 

    Statussymbole sind Rangsymbole, sie sollen zeigen, wer man ist. Sie sollen dokumentieren welche Position wir in der Gesellschaft einnehmen und das wollen nicht nur die Eliten wie der Adel, sondern alle quer durch die Schichten. Sind die einen Stolz darauf, Sektkorken knallen zu lassen, sind andere erst zufrieden, wenn sie die neuste Hermes Tasche mit Champagner begießen. Die Idee ist immer die gleiche: wir wollen wer sein und unseren Wert von Außen anerkennen lassen. 

    Gerade bei Körpern und das Aussehen geht es heute nicht mehr nur um schön oder nicht schön (das liegt eh im Auge des Betrachters), es geht um Status „wer ist die Dünnste, wer hatte die aufwendigste Gesichtsbehandlung“? Selbst bei Schönheitsoperationen geht es nicht, darum jung auszusehen, sondern darum „reich“ auszusehen wissen Experten zu berichten.

    Rangzeichen sind Machtzeichen:
    Ich will gar nicht darüber sprechen ob das gut oder schlecht ist. Ob man das darf, soll, nicht soll oder was auch immer. jeder darf und soll machen was er will. Ich finde es aber wichtig für sich zu gucken auf wie vielen Machtspielplätzen man wirklich dabei sein möchte. Machtsignale verursachen Angst und die Bereitschaft sich unterzuordnen. Normalerweise denken wir wenig über Statusverhalten nach. Wir haben vielleicht Mitgefühl mit Menschen die unserem Status nicht entsprechen und empfinden Neid, bei denen deren Status wir nicht erreicht haben. Wir denken aber das ist eben so und akzeptieren es. Unser Statusverhalten entspringt aber den Minderwertigkeitsgefühlen und dem Geltungsbedürfnis von Menschen. Das Streben nach Anerkennung und Bedeutung ist in uns stark ausgeprägt. Wir lernen in der guten alten Mittelklasse früh, dass es ohne Abitur heute schwierig ist.
    Wer sich minderwertig fühlt, versucht mit unterschiedlichen Kompensationsmechanismen, Überlegenheit zu gewinnen und die Minderwertigkeitsgefühle zur Ruhe zu zwingen. Menschen ohne Minderwertigkeitsgefühle brauchen keine Statussymbole zur Aufwertung ihrer Geltung, sie nehmen sich so an, wie sie sind. Leider gibt es nicht viele Menschen die dies mitbekommen haben, denn die Selbstsicherheit, die manche kleine Kinder noch haben, wird schnell durch eine unterdrückende, autoritäre Erziehung gebremst. Wir werden meist schon früh in der Entfaltung unsere Persönlichkeit , in der Entfaltung unserer Sexualität und unserer Fähigkeiten gebremst. Die Mehrheit der Menschen ist deshalb so empfänglich für Statussymbole um wertvoller, ranghöher, und moralisch besser dazustehen. 

    Das blöde daran ist:

    Jeder wird auf diese Weise des anderen Feind. Wir erleben uns als Konkurrenten und nicht als Partner in Crime oder Freundinnen. Es geht, darum die andere zu überflügeln, in dem, was uns möglich ist. Ob ich dir dünnere bin (wäre schon gut) oder die bessere Mutter, die bessere Köchin, Ehefrau, Geschäftsfrau, mehr Geld verdienen oder den reicheren Ehemann habe. Alles spielt in den Status-Topf mit hinein. Meist treffen sich Frauen auf einer vergleichbaren Hierarchiestufe. 

    Dieses Statusverhalten wird von den allermeisten Menschen akzeptiert, es ist anerkannt und für gut empfunden worden (meist ohne dass wir uns darüber Gedanken gemacht haben). Wer also in einem größeren Körper steckt, soll sich bitte weiter bemühen, das Übel zu beseitigen. Tun wir das nicht, werfen wir die Regeln der Status-Gesellschaft über Bord und rebellieren gegen ein anerkanntes System. 

    Ist der Status erreicht, also wir sind endlich in einer Größe XY, hören wir aber nicht auf mit unseren Bemühungen. Erstens müssen wir das abgenommene Gewicht erst einmal halten können und außerdem können wir „nicht dünn und nicht reich genug sein“- wie Kate Moss uns gelehrt hat. Aus dem Golf kann jetzt ein Porsche werden und aus dem Reihenhaus die Villa am Stadtrand. 

    Dieses System hat die meisten von uns fest im Griff – wir sind nie schlank genug, gebildet genug, schön genug, reich genug. Wir fühlen uns nicht wahrgenommen und gesehen. Wie auch wir laufen wie die Lemminge dem Goldenen Kalb hinterher. 

    Besonders dann, wenn wir viel Abwertung von anderen erfahren haben, diskriminiert wurden aufgrund unseres Körpers oder unserer fehlenden Leistungsbereitschaft zu leiden, beginnt das Geltungsbedürfnis mit seinen verschiedenen Kompensationsformen neurotisch zu werden. 

    Ich kenne viele sehr erfolgreiche Frauen, die diverse Sprachen sprechen, perfekte Gastgeberinnen sind, aufopfernde und liebevolle Mütter und immer noch gegen ihren Körper kämpfen – um ihren Wert als Frau, als Mensch zu bestimmen. 

    Dieser Kampf um das Überleben und die Überlegenheit ist in der Natur nicht ganz unlogisch gewesen. Oder in früheren Zeiten, wo die schönste Frau den reichsten Mann und somit den besten Versorgen ihrer Nachkommen erbeutet hat. Aber uns hat dieser Kampf die Solidarität untereinander gekostet: Die geschiedene Freundin, wird nicht mehr zur Party eingeladen. Sie hat so abgenommen und könnte mir jetzt den Mann wegschnappen. Der reichere geschiedene Mann sucht sich die jüngst und schönste aus und macht sie zu seiner Frau. Ein Klischee? Auf jeden Fall. Durch die gegeneinander gerichtete Haltung (oh meine Nachbarin hat abgenommen, jetzt muss ich auch wieder loslegen) geraten wir immer mehr in Konkurrenzkämpfe und somit auch immer weiter in die Isolation. Niemand vertraut mehr dem anderen. Spätestens, wenn die eigenen Mutter sagt „so dick wie du bist, bekommst du nie einen Mann“, wissen wir, wie der Hase läuft.

    Aber was macht das mit uns?

    Wir verlieren das sichere Gefühl von Gemeinschaft – zumindest das von wahrer Zugehörigkeit. Natürlich kann ich auch in meiner Weight Watcher Gruppen auf nette Gleichgesinnte treffen, aber wir ahben alle das Ziel endlich dem Status zu entsprechen, dem wir uns zugehörig fühlen. . Damit hat WW sich eine ewig treue Anhängerschaft gebastelt – die weiter denkt, in ihrem Kampf „die Dicken gegen die Dünnen“, verbunden zu sein. 

    Aber ist das nicht genau das Problem? Unser Statusdenken trennt uns von einander. Wir sind in Konkurrenz, wir feiern Siege. Über was eigentlich? Über die Überlegenheit in der Gruppe. Und das kann zur Hölle werden. 

    Der Mensch leidet Zunehmens unter psychischem Stress wie Versagensangst und Misstrauen. Unsere Minderwertigkeitsgefühle werden geschürt durch Werbung, Medienformate wie MOM (Missy oder MILF), durch GNTM und alle, die uns glauben machen wollen, dass wir anders sein und aussehen müssten, um den Zenit der Anerkennung durch andere erreichen zu können. 

    Aber mal ernsthaft, wie finden wir denn die perfekten Frauen? Die Sylvie Meis dieser Welt? Sie sieht perfekt aus, moderiert souverän TV Formate, ist erfolgreiche Geschäftsfrau und makellos schön. 

    Ich denke, sie wird vorsichtig sein in der Wahl ihrer Freundinnen. Der Kampf um Überlegenheit führt zu einer unnatürlichen Isolation. Sie macht uns einsam und unzufrieden und trennt uns von der Welt. Sie gibt uns das Gefühl nicht sicher und beschützt zu sein. Nicht bedingungslos geliebt zu sein – wie auch, wir selbst hängen unseren Selbstwert an einen Status. Isolation ist ein Übel das viele Krankheiten mit sich bringt, seelisch und körperlich. Wir fühlen uns getrennt – von uns, unserem Körper. Wir wissen nicht mehr, wer wir sind, was uns ausmacht (ohne die Leistungen.)

    Und alles, was Staus ist, ist vergänglich. Mit zunehmendem Alter verliere ich als Frau an Wert. Ich werde unsichtbarer, finde in den Medien und der Werbung nur noch als Großmutter statt – aber nicht als attraktive Frau.

    Ich entferne mich immer mehr von meinen körpereignen und emotionalen/ seelischen Bedürfnissen, denn wenn ich auf meinen Körper höre, kann es sein, dass ich zunehme. Ein Tag in der Sonne vertieft die Falten, ein Tag ohne Sport lässt das Gewebe und die Muskeln erschlaffen – also kämpfe ich gegen den Hunger, gegen das Verlangen, das Bedürfnis nach Ruhe und Regeneration, gegen die Wahrnehmung mich selbst zu spüren. Gegen den Wunsch der bedingungslosen Liebe – denn die würde sagen: 

    Lass endlich los, du bist gut, wie du bist. Du bist wertvoll, liebenswert und genug. Du bist schön, einfach weil du bist. Nimm dich endlich an und verbinde dich mit der Welt. 

    Die Verbindung zu dir selbst und anderen – besonders anderen Frauen – wird dich heil machen und dich erfüllen von Liebe.

    16. Folge Let´s talk about Sex mit Julia Henchen

    In dieser Folge gibt es Interview mit der wunderbaren Julia Henchen. Julia ist Systemische Paar- und Sexualtherapeutin, hat eine Master in Psychosozialer Arbeit und Gesundheitsförderung und ist unter dem Namen Lustfaktor auf Instagram mit Sexpositiver Aufklärung erfolgreich. 

    Wir unterhalten uns darüber, welche spannenden Überschneidungen Sex und Essen haben, warum beide Themen so tabuisiert und anfällig für Mythen und Missverständnisse sind und welche Möglichkeiten es gibt mehr Frieden mit beiden Bereichen zu finden. 

    Du findet Julia unter www.julia-henchen.de oder bei Instagram unter @lustfaktor